Die Welt schaut auf Fukushima. Die Entwicklung in der Kernreaktoranlage ruft Erinnerungen an das Unglück von Tschernobyl vor 25 Jahren wach. Dabei gerät in den Hintergrund, dass das schwere Erdbeben und der dadurch ausgelöste Tsunami tausende Menschenleben forderten und Hunderttausende obdachlos geworden sind. Unser Mitgefühl gehört daher zunächst den betroffenen Menschen. Außerdem hoffen wir, dass die Folgen des Reaktorunfalls überschaubar bleiben.
Eine Debatte über die Nutzung der Kernkraft und die Restlaufzeiten der Kernreaktoren wird geführt werden müssen – nicht nur in Deutschland.
Denn das Unglück begründet eine Zäsur. Die Erkenntnis, dass trotz höchster Sicherheitsstandards eine unkontrollierbare Kettenreaktion in einem Atommeiler möglich ist, verändert die gesamte Risikobewertung.